"Gute Vorsätze" und gute Vorsätze

Sonntag, 01. Januar 2012 19:48


Was ist ein guter Vorsatz? Nein, gemeint sind hier nicht die so genannten „Guten Vorsätze“, die man sich ja für Jahr an Sylvester einflüstert und die schon ein paar Wochen später vergessen und verdrängt sind. „Business as usual“ ist wieder eingekehrt. Es soll hier und heute tatsächlich um gute Vorsätze gehen. Das sind nämlich solche, die in die Tat umgesetzt werden. Ob Sie es glauben oder nicht: Es gibt tatsächlich ein Patentrezept, um aus „guten Vorsätzen“ gute Vorsätze mit Zielerreichung zu machen. Hier ist es.

Optimismus ist eine wunderbare Sache. Er fördert kreative Leistungen und macht die Menschen produktiver. Ein optimistisches Unternehmen ist ein erfolgreiches Unternehmen. Das ist so, weil optimistische Menschen sich eher um andere kümmern, mithin bei der Teamarbeit also tatsächlich für den anderen einstehen und sich mit Rat und Tat an der Gesamtleistung beteiligen. Es ist auch nachgewiesen, dass zuversichtliche Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten besser umgehen und so tatsächlich schneller gesund werden. Gesundheitsmanagement im Unternehmen darf also nicht nur Stress bekämpfen. Es muss auch Freude und Glück, die so genannte Corporate Happiness fördern.

Kritisch dagegen sind die reinen schönen Tagträume, bei denen der Bezug zur Realität verloren geht. Der Unterschied zwischen nützlichen Optimismus und schädlichen Fantasien liegt genau in dieser Korrespondenz mit der Wirklichkeit. Hindernisse und Probleme spielen dabei keine Rolle. Doch womit man sich gedanklich nicht auseinandersetzt, kann einen in der Realität schnell ins Schleudern bringen. Wichtige Vorkehrungen werden vernachlässigt. Tritt das Risiko ein, hilft nur noch Beten.

Wie schafft man nun den Sprung von der Fantasterei zur positiven Grundhaltung, die den Erfolg fördert? Indem man realistische Erwartungen bildet und dabei Schwierigkeiten mit einkalkuliert. Konkret bedeutet dies, dass man sich eine Strategie zur Zielerreichung überlegt, die bei Hindernissen einen Plan B zum Einsatz bringt. Gerade das Wissen um diese Alternativen stärkt die Zuversicht in die eigenen Kräfte, was wiederum – sozusagen reziprok – Motivation, Anstrengung, Kreativität und damit Erfolgswahrscheinlichkeit wachsen lässt.



Ausgehend von dem einleitenden Abschnitt wäre damit ein guter Vorsatz einer, bei dessen Bildung etwaige Umsetzungsschwierigkeiten bedacht und Lösungsmöglichkeiten vorweggenommen wurden.

Angenommen Sie arbeiten im Verkauf und ihr Ziel ist es, auf mehr potentielle Kunden zuzugehen, als sie das in der Vergangenheit gemacht haben.  Sie wissen aus der Vergangenheit wie demotivierend eine schroffe Ablehnung sein kann. Bisher haben solche Reaktionen dazu beigetragen, dass sie sich lieber um Papierkram gekümmert haben oder Excellisten neu formatierten. Dieses Verhalten hat aber nicht dazu beigetragen, dass Sie mehr neue Kontakte gemacht haben. Ohne neue Kontakte ist eine Steigerung des Umsatzes schwer möglich.  In solch einer Situation sollten Sie sich überlegen, was Sie tun können, um das bedrohliche Motivationsloch zu überspringen. Wenig hilfreich wäre es nach dem vorher gesagten, wenn Sie ausschließlich in Fantasien von Verkaufsrekorden mit der Verdoppelung ihres Kundenstamms schwelgen würden. Sie müssen sich für den Ernstfall wappnen und so Sicherheit und Motivation aufbauen. In dem konkreten Beispiel könnte die Lösung beispielsweise so aussehen, dass sie nach dem Anruf mit einem Kollegen sprechen und die möglichen Fehler diskutieren oder sich einfach auch nur die Bestätigung abholen, alles richtig gemacht zu haben. Alternativ könnten Sie sich vielleicht auch eine Liste der Vorteile anfertigen, die die hartnäckige Zielverfolgung mit sich bringen wird, und diese in der Krise bewusst reflektieren. Es gibt sicher mehr als einen Plan B für den vorliegenden Fall. Wichtig ist, dass Sich rechtzeitig bewusst machen: Es gibt einen Weg, eine Lösung für das mögliche Problem, und Sie können es trotz Hindernissen schaffen.

„Böses“ Coaching rückt ab von der bekannten Tschaka-Mentalität des einfachen „Du schaffst es“! Der Glaube an sich und seine Stärken sind wichtig. Die rosarote Brille schadet. Eine mit scharfen Gläsern, die sie die Wirklichkeit genau sehen lässt dagegen, hilft Ihnen, den richtigen Weg zu wählen.

Im Coaching kommt es also darauf an, dass sie der Coach dazu bringt, sich mit den Bereichen auseinander zu setzen, die Angst auslösen. Er führt sie an Grenzen, damit sie diese selbst-bewusst erkennen und überwinden können. Das ist vielleicht nicht immer der einfache Weg, es ist mit Garantie der Erfolg versprechende.

Unternehmen, die neue Mitarbeiter auswählen oder die vorhandenen entwickeln wollen, sollten darauf achten, dass die High Potentials zwei Stärken vorweisen können: Sie sind optimistisch und erwarten den Erfolg. Sie erkennen aber gleichzeitig die Risiken und können realistische Lösungen anbieten, um diese zu bewältigen.

Ein guter Vorsatz für Sie als Unternehmen 2012: Potenzialanalysen für Optimisten (und solche, die es werden können!)

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